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By Alfred Schäfer, Michael Wimmer

Inhalt
In diesem Buch wird der Ritualbegriff aus der Perspektiveverschiedener Disziplinen und im Kontext gegenwärtiger erziehungs-, sozial-und kulturwissenschaftlicher Problematisierungen diskutiert.Rituale und Ritualisierungen wurden bisher entweder alsvormoderne kulturelle Erscheinungsformen der Unfreiheit kritisiert, oder siegalten als unverzichtbare Bedingungen sozialer Synthesis. Als solche erfahrensie in jüngster Zeit in Zusammenhang mit der Diskussion um Werteverfall undzunehmende Desintegration der Gesellschaft eine Aufwertung. So gibt esTendenzen, das Ritual zur Regenerierung individueller Werthaltungen inpädagogische Dienste zu nehmen. Eine solche Pädagogisierung des Rituals istallerdings nur möglich, wenn guy die Differenzen zwischen Ritual,Ritualisierung und Regelsetzung einebnet und die Beschäftigung mit diesemKonzept in anderen Disziplinen weitgehend ignoriert.Gegen eine derart verengte Problemsicht wird in diesem Buch derBlick auf die Vieldeutigkeit von Ritualen geöffnet. Aus dem Inhalt: Michael Wimmer/Alfred Schäfer, Einleitung: Zur Aktualität desRitualbegriffsBernhard Streck, Ritual und FremdverstehenIvo Strecker, Versuch einer rhetorischen RitualtheorieHermann Pfütze, ¶Ohne Rand und Band¶. Zurnachlassenden Bestätigungskraft von RitualenKonrad Thomas, Das vergessen-machende Ritual. Zu René Girards Theorem der méconnaissanceEdith Seifert, Ritual totalHans Bosse, Der Forscher wird eingesperrt. KreativeWandlungsprozesse eines ZwangsritualsAlfred Schäfer, Situelle SubjektivierungenHermann Timm, Alle Jahre wieder. Die ritualisierte LebensrundungThomas Macho, Robinsons Tag. Zur Faszinationsgeschichte vonFeiertagenWolfgang Braungart, Zur Ritualität der ästhetischen Moderne.Eine kleine Polemik und einige Beobachtungen zur Kunst der Mittellage beiEduard Mörike

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Friedensethik und Sicherheitspolitik: Weißbuch 2006 und EKD-Friedensdenkschrift 2007 in der Diskussion

Menschen streben Frieden und Sicherheit kollektiv wie individuell an. Die ethischen und politischen Fragen der Realisierung von Frieden und Sicherheit sind höchst umstritten. Die sicherheitspolitischen Vorstellungen der Bundesregierung sind im „Weißbuch 2006 zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr“ festgeschrieben.

Leitlinien für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Die Pflicht zur Qualitätssicherung wurde erstmals im SGB V 1989 gesetzmäßig verankert und 1993 in das GSG übernommen. Unabhängig von der gesetzlichen Regelung stellt die Qualitätssicherung in der Medizin eine vordringliche Aufgabe dar. Die bei den med. -wiss. Fachgesellschaften von der BÄK in Auftrag gegebenen Leitlinien für Diagnostik und Therapie sollen den guten medizinischen Durchschnitt wiedergeben.

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The Ritual Process. Structure and Anti-Structure, Ithaca 1969. : The Voice of the Tambaran. Truth and Illusion in Ilahita Arapesh Religion, Berkeley/Los Angeles/New York 1982. : Der reflektierte Mythos. : Von Foucault zu Levinas? Eine Zwischenbetrachtung. lSchafer, A. ): Anthropologie und Padagogik, Weinheim (erscheint voraussichtlich Ende 1998). : Schulische Sozialisation und Identitat, Weinheim 1973. Wetzel, K. : Autonomie und Authentizitat. Untersuchungen zur Konstitution und Konfiguration von Subjektivitat, Frankfurt am MainIBemlNew York 1985.

Dies aber bedeutet nicht, daB damit die Verbindlichkeit dieser Grundlagen des sozialen Selbstverstandnisses aufgehoben wiirde - weder flir die Initianden noch flir die Initiatoren. Die Subversion der sozialen Ordnung mundet in eine Konfrontation mit den Grundlagen der eigenen Kultur, die deren Ambivalenz als von 35 Michael Wimmer I Alfred Schafer Menschen gemachte und dennoch in ihrer Geltung die Menschen iiberschreitende praktisch erfahrbar macht. Als vergegenstiindlichte sind die Transzendentalien der eigenen Kultur in das eigene Selbstverstiindnis zu iibemehmen: In der Ambivalenz ihres subjektiv-objektiven Charakters bilden sie die Voraussetzungen eines Selbstverstandnisses, das sich ihnen gegeniiber nicht einfach (iiber den Riickgriff iiber quasi-anthropologische Denkvoraussetzungen oder Kompetenzkriterien subjektiver Vemunft) als subjektives gegeniiberzustellen vermag.

Diese sind immer und zu jeder Zeit in soziale Beziehungen verwoben, die, wenn sie halten sollen, vernunftig sein mussen. Fur die strukturfunktionalistische Ritualinterpretation tritt der Gehalt, die religiose Beglaubigung oder Intention der Ritualisten hinter die Beziehung zurllck, die die standardisierte Handlung mit dem Geflige des Gesellschaftsganzen verbindet. Man konnte hier von einer gewissen Entsubstanzialisierung oder von einer Formalisierung der Betrachtungsweise sprechen; flir Durkheim und seine Schule ist aber die Gesellschaft und ihr Bestand das Substantielle und der Ritualist dient letztlich einzig diesem Ziel, gleich welches BewuBtsein ihn bei der Handlung oder Reflexion uber diese begleitet.

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